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Assetklassen

Gold (Rohstoffe)

Gold gilt seit Jahrtausenden als Wertspeicher und sichere Anlage in unsicheren Zeiten. Es wird von vielen Anlegern geschätzt, weil es unabhängig von Staaten, Unternehmen oder Finanzsystemen existiert und seinen Wert historisch über lange Zeiträume hinweg erhalten hat. Dieses Kapitel zeigt, warum Gold als Investment betrachtet wird, welche Anlagemöglichkeiten es gibt, wovon der Goldpreis beeinflusst wird und welche Rolle Gold im Portfolio spielen kann.

Das Wichtigste im Überblick💡

  • Anleger können Gold physisch oder über börsengehandelte Produkte wie Gold-ETCs erwerben.
  • Gold gilt als Wertspeicher und kann in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Stabilität bieten.
  • Es erzeugt keine laufenden Erträge; die Rendite entsteht ausschließlich durch Preisveränderungen.
  • Gold kann als beimischender Teil eines diversifizierten Portfolios interessant sein.

Darum wird Gold als Investment angesehen

Gold zählt zu den Edelmetallen und ist eine Unterkategorie der Rohstoffe. Viele Anleger betrachten Gold als Schutz vor wirtschaftlicher Unsicherheit, politischer Instabilität und hoher Inflation. Da es nicht von der Zahlungsfähigkeit einzelner Staaten oder Unternehmen abhängt, kann Gold in Krisenzeiten stabiler bleiben als viele andere Anlageklassen.

Zudem eignet sich Gold historisch gut als Diversifikationsbaustein, weil sich seine Preisentwicklung oft unabhängig von Aktien oder Anleihen entwickelt. Dennoch sollte Gold nicht als Renditetreiber betrachtet werden: Langfristig lagen die durchschnittlichen Renditen deutlich unter denen von Aktien. Da Gold weder Zinsen noch Dividenden erwirtschaftet, hängt die Wertentwicklung vollständig von Angebot, Nachfrage und der allgemeinen Marktstimmung ab.

Formen der Geldanlage in Gold

Physisches Gold (Barren und Münzen)

Physisches Gold ist die klassische, greifbare Form des Goldinvestments. Anleger erwerben Barren oder Münzen, die sie selbst aufbewahren oder extern lagern lassen.

Diese Form bietet hohe Transparenz, Unabhängigkeit und einen gewissen Krisenschutz im Extremfall. Allerdings entstehen Lager- und Sicherheitskosten, beim Kauf fallen Aufgelder an, und der Handel ist weniger flexibel als bei börsengehandelten Produkten.

Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities)

Gold-ETCs bilden den Goldpreis an der Börse nach und ermöglichen einen unkomplizierten Handel - ähnlich wie bei Aktien. Da ETCs rechtlich Schuldverschreibungen sind, stellen sie kein Sondervermögen dar und sind daher bei einer Emittenten-Insolvenz nicht vollständig geschützt.

Sie bieten eine hohe Liquidität, eine niedrige Einstiegsschwelle und keinen eigenen Lageraufwand. Gleichzeitig besteht – abhängig vom Emittenten und der Besicherungsstruktur – ein Emittenten- und Systemrisiko, das insbesondere in Krisenzeiten eine Rolle spielt.

Goldminenaktien

Goldminenaktien sind Anteile an Unternehmen, die Gold fördern. Anleger investieren hier nicht in das Edelmetall selbst, sondern in Firmen, deren Erträge stark vom Goldpreis abhängen.

Sie bieten potenziell höhere Renditechancen, weil Minenunternehmen oft überproportional von steigenden Goldpreisen profitieren. Gleichzeitig tragen sie zusätzliche Risiken wie Produktionskosten, geologische Unsicherheiten, Managemententscheidungen oder politische Risiken in Förderländern.

Was bewegt den Goldpreis?

Der Goldpreis wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Eine wesentliche Rolle spielt die Goldproduktion. Wenn Goldminenunternehmen ihre Produktion einschränken müssen – etwa aufgrund steigender Produktionskosten oder Lieferproblemen –, sinkt das verfügbare Angebot. Bleibt die Nachfrage stabil, kann eine solche Verknappung zu steigenden Goldpreisen führen.

Ebenso bedeutend ist der Einfluss von Notenbanken. Da sie weltweit einen erheblichen Teil der gesamten Goldbestände halten, können ihre Entscheidungen die Preisentwicklung stark beeinflussen. Verkaufen Zentralbanken größere Mengen, erhöht sich das Angebot und der Goldpreis kann unter Druck geraten. Kaufen sie dagegen in großem Umfang zu, steigt die Nachfrage – was den Goldpreis entsprechend stützt.

Darüber hinaus können geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheit starke Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gold haben. Drohen politische Krisen, Handelskonflikte oder gar Währungs- und Wirtschaftskrisen, wächst bei vielen Anlegern die Sorge vor Inflation und Wertverlust ihres Geldes. In solchen unsicheren Phasen wird Gold häufig als sicherer Hafen gesucht, während in stabilen Zeiten die Nachfrage tendenziell geringer ausfällt.

Welche Rolle kann Gold im Portfolio spielen?

Gold kann als kleinere Beimischung im Portfolio sinnvoll sein, da es sich oft unabhängig von Aktien und Anleihen entwickelt und damit zur Diversifikation beiträgt. In Phasen hoher Marktunsicherheit kann es Schwankungen abfedern und so für zusätzliche Stabilität sorgen. Dennoch gehört Gold eindeutig zum risikobehafteten Portfolioteil: Die Wertentwicklung ist langfristig schwächer als bei Aktien, und das Edelmetall kann deutliche Kursschwankungen aufweisen. Daher sollte der Goldanteil im Portfolio begrenzt bleiben.