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Assetklassen

Immobilien

Immobilien zählen zu den bekanntesten Anlageformen und spielen sowohl im privaten Vermögensaufbau als auch in der institutionellen Finanzwelt eine bedeutende Rolle. Viele Menschen schätzen Immobilien aufgrund ihrer Stabilität, ihres Sachwertcharakters und der Möglichkeit, durch Vermietung ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen. Gleichzeitig ist der Immobilienmarkt komplex: Zinsen, regionale Entwicklungen und politische Rahmenbedingungen beeinflussen maßgeblich die Preise und Renditen. Dieses Kapitel zeigt, welche Formen von Immobilieninvestments es gibt, wodurch sich Immobilienmärkte bewegen und welche Rolle Immobilien im Portfolio spielen können.

Das Wichtigste im Überblick💡

  • In Immobilien kann man auf zwei Arten investieren: direkt (Eigenheim, Vermietungsobjekt) oder indirekt (Immobilienaktien, REITs, Immobilienfonds/ETFs).
  • Immobilien gelten als Sachwerte, die langfristig vor Inflation schützen können; Vermietung ermöglicht zusätzliche Einnahmen.
  • Indirekte Immobilieninvestments sind flexibler, liquider und erfordern deutlich weniger Kapital.
  • Der Immobilienmarkt reagiert sensibel auf Zinsen, Lagequalität, Bautätigkeit und Regulierung.

Formen von Immobilienanlagen

Direkte Immobilieninvestments

Eigenheim

Ein Eigenheim ist in erster Linie eine Konsumentscheidung und weniger eine klassische Geldanlage. Es bietet Sicherheit, Unabhängigkeit von Mietpreisen und einen langfristigen Wohnwert, bindet jedoch viel Kapital und verursacht laufende Kosten, was die finanzielle Flexibilität einschränkt.

Wohnung als Vermietungsobjekt

Bei einer vermieteten Wohnung stehen Mieteinnahmen und mögliche Wertsteigerungen im Mittelpunkt. Eine solche Investition kann attraktive Erträge erzielen, erfordert jedoch Verwaltungsaufwand, trägt das Risiko von Leerständen oder Reparaturen und bindet das investierte Kapital über viele Jahre.

Indirekte Immobilieninvestments

Immobilienaktien

Immobilienaktien ermöglichen Investitionen in börsennotierte Unternehmen, die Immobilien entwickeln, besitzen oder verwalten. Sie bieten Flexibilität, niedrige Einstiegshürden, mögliche Dividenden und die Chance auf Kurssteigerungen, sind jedoch den Schwankungen des Aktienmarktes ausgesetzt und reagieren empfindlich auf Zinsänderungen.

REITs (Real Estate Investment Trusts)

REITs sind spezialisierte Immobiliengesellschaften, die sich auf das Immobiliengeschäft fokussieren und verpflichtet sind, einen Großteil ihrer Gewinne an die Aktionäre auszuschütten. Dadurch bieten sie hohe Ausschüttungen, einen unkomplizierten Zugang zum Immobilienmarkt und zusätzliches Potenzial für Wertzuwächse. Gleichzeitig reagieren REITs sensibel auf Veränderungen des Zinsniveaus, was zu stärkeren Kursschwankungen führen kann.

Immobilienfonds & Immobilien-ETFs

Diese Fonds bündeln zahlreiche Immobilienaktien oder REITs in einem Produkt und ermöglichen dadurch eine breite Diversifikation. Sie bieten einen professionellen, kostengünstigen Zugang zum Immobilienmarkt, sind jedoch oft teurer als weltweite Aktien-ETFs und unterliegen ebenfalls einem höheren Zinsrisiko.

Was bewegt den Immobilienmarkt?

Der Immobilienmarkt wird durch mehrere Faktoren gleichzeitig beeinflusst. Das Zinsniveau spielt dabei eine zentrale Rolle: Steigen die Zinsen, werden Immobilienkredite teurer, wodurch sich weniger Menschen Wohneigentum leisten können und die Nachfrage sinkt – oft mit fallenden Preisen als Folge. Sinkende Zinsen hingegen machen Kredite günstiger, erhöhen die Nachfrage und können Immobilienpreise steigen lassen. Ebenso entscheidend ist die Lagequalität und regionale Nachfrage, die sich aus Faktoren wie Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Bevölkerungsentwicklung und Lebensqualität ergibt. Auch die Bautätigkeit und das verfügbare Wohnraumangebotwirken sich direkt auf die Preisentwicklung aus, da Knappheit tendenziell zu höheren Preisen führt, während ein Überangebot dämpfend wirkt. Schließlich bestimmen politische und regulatorische Rahmenbedingungen – etwa Mietpreisbremsen, Energievorschriften oder steuerliche Änderungen – die Attraktivität von Immobilieninvestments und die Höhe der erzielbaren Renditen.

Welche Rolle können Immobilien im Portfolio spielen?

Immobilien können ein Portfolio sinnvoll ergänzen, da sie zusätzliche Einkommensquellen bieten und als Sachwerte einen gewissen Schutz vor Inflation ermöglichen. Da ihre Preisentwicklung nicht immer parallel zu Aktien- oder Anleihemärkten verläuft, können sie zur Risikostreuung beitragen. Direkte Immobilieninvestments eignen sich vor allem für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont, höherem Kapital und Bereitschaft zur Verwaltung. Indirekte Anlageformen wie Immobilienaktien, REITs oder Immobilien-ETFs ermöglichen hingegen einen liquiden, kostengünstigen und einfachen Zugang zum Immobilienmarkt – ohne den Aufwand eines direkten Besitzes.

Wichtiger Hinweis: In einem globalen Aktienindex – beispielsweise dem MSCI World – sind Immobilienunternehmen bereits in kleinem Umfang enthalten. Wer weltweit breit gestreut in Aktien investiert, hält dadurch automatisch einen kleinen indirekten Immobilienanteil im Portfolio.