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ETF-Leitfaden

Einführung: Definition und Grundidee

ETFs haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Anlageinstrumente für Privatanleger entwickelt. Sie ermöglichen einen einfachen, kostengünstigen und transparenten Zugang zu den globalen Kapitalmärkten. In diesem ETF-Leitfaden erfährst du Schritt für Schritt, wie ETFs funktionieren, welche Chancen und Risiken sie bieten und worauf es bei der Auswahl ankommt. Der Fokus dieses Leitfadens liegt dabei hauptsächlich auf Aktien-ETFs, da sie für den langfristigen Vermögensaufbau eine zentrale Rolle spielen.

Das Wichtigste im Überblick💡

  • ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Index möglichst genau nachbilden.
  • Ein Index bildet die Wertentwicklung einer Vielzahl von Wertpapieren ab und repräsentiert eine bestimmte Anlagestrategie, Region oder sogar den weltweiten Aktienmarkt.
  • Der Großteil der ETFs verfolgt einen passiven Investmentansatz und ist in der Regel kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds.
  • Aktien-ETFs eignen sich besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau.

Was ist ein Index?

Ein Index ist eine rechnerische Kennzahl, die die Wertentwicklung einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren abbildet. Er dient als Maßstab für einen Markt, eine Region oder eine konkrete Anlagestrategie. Bekannte Beispiele sind der DAX, der die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands umfasst, der ATX mit den 20 größten Unternehmen Österreichs, der S&P 500 mit den größten US-Unternehmen oder der MSCI World, der rund 1.300 große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Industrienationen weltweit abbildet.

Ein Index selbst ist kein investierbares Produkt. Er zeigt lediglich, wie sich ein Markt entwickelt. Um tatsächlich in einen Index zu investieren, benötigt man ein Finanzprodukt, das diese Wertentwicklung möglichst genau nachbildet – genau hier kommen ETFs ins Spiel.

Was sind ETFs?

ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds mit dem Ziel, die Wertentwicklung eines bestimmten Index möglichst exakt nachzubilden. Dazu investiert ein ETF in die im Index enthaltenen Wertpapiere – entweder vollständig oder über eine repräsentative Auswahl.

Wie Aktien werden ETFs an der Börse gehandelt und können während der Handelszeiten jederzeit gekauft oder verkauft werden. Durch ihre breite Streuung ermöglichen ETFs mit nur einem oder wenigen Produkten den Zugang zu vielen Unternehmen oder ganzen Märkten. Zudem sind sie in der Regel kostengünstig, transparent aufgebaut und einfach verständlich.

ETF vs. aktiv gemanagte Fonds

Der zentrale Unterschied zwischen ETFs und aktiv gemanagten Fonds liegt im Anlageansatz.

Aktiv gemanagte Fonds verfolgen das Ziel, besser abzuschneiden als der Markt. Ein Fondsmanager entscheidet aktiv, welche Wertpapiere gekauft oder verkauft werden. Dieser Ansatz erfordert umfangreiche Analysen, häufige Umschichtungen und verursacht entsprechend höhere Kosten. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass es nur wenigen aktiven Fonds gelingt, insbesondere nach Abzug der Gebühren, den breiten Markt langfristig zu übertreffen.

ETFs hingegen folgen einem passiven Ansatz. Sie bilden einen Index einfach nach, ohne eigene Prognosen oder Marktmeinungen. Dadurch sind sie deutlich günstiger, transparenter und liefern sehr zuverlässig die Marktrendite. Für Privatanleger bedeutet das: Statt auf die schwer vorhersehbare Auswahl einzelner Gewinner zu setzen, investiert man automatisch in den gesamten Markt – und profitiert vom langfristigen Wachstum der Weltwirtschaft.